„Glücks-Hormone“ – Achtung: Suchtgefahr!
von Professor Erich Wühr
Stand: Juni 2022
Im Sinne einer hohen Lebensqualität und Lebensfähigkeit gelingt unser Leben, wenn wir die natürlichen Werte schöpfen – und zwar gemäß der naturgewollten Hierarchie bzw. Priorität und „im rechten Maß“ [1]. Dies steht heutzutage weitgehend in unserer Macht.
Wenn wir einen solchen lebensförderlichen Wert schöpfen, schüttet unser Gehirn bestimmte Neurotransmitter (biochemische Botenstoffe) aus. Sie lösen Körperzustände aus, die wir als Wohlgefühl – unter Umständen sogar als Glücksgefühl – wahrnehmen. Dieses Wohlbefinden ist sozusagen die Belohnung dafür, dass wir den von Natur aus lebensförderlichen Wert geschöpft haben.
Ein Beispiel: Unser Gehirn braucht für den eigenen Energiestoffwechsel Zucker. Und Zucker ist üblicherweise in Nahrungsmittel enthalten, die süß schmecken. Wenn wir also Süßes essen, befriedigen wir den natürlichen Wert „Energie für unser Gehirn“ und werden mit Wohlbefinden belohnt. Es ist nur zu verständlich, dass wir dieses Wohlbefinden immer wieder suchen. Und was man immer wieder sucht, kann zur Sucht werden.
Tatsächlich tragen wir in uns nur zwei Instanzen, die uns das rechte Maß an Süßigkeiten (und anderen Suchtstoffen) finden lassen – unseren Verstand und unsere Vernunft: Die verständige und vernünftige Abwägung von nützlicher und schädlicher Menge an zuckerhaltigen Nahrungsmitteln führt uns zum rechten Maß an Konsum von Süßigkeiten.
Was für unseren Zuckerkonsum gilt, trifft ebenso für alle anderen natürlichen Werte zu: Wir werden belohnt für die Schöpfung eines einzelnen Werts. Die naturgewollte Hierarchie der Werte und das rechte Maß der Werteschöpfung können wir aber nur einhalten, wenn wir unseren Verstand und unsere Vernunft einsetzen. Nur durch verständiges und vernünftiges Wahrnehmen, Denken, Entscheiden und Handeln können wir unsere Leben gelingen lassen. Genau dies nennen wir „Bewusst leben“.
In unseren Workshops und Online-Kursen „Bewusst leben – Das Leben gelingen lassen“ vermitteln wir unseren Teilnehmern die dazu notwendigen Kompetenzen und Einstellungen. Mehr dazu …
Literatur
Autor
Professor Dr. Erich Wühr, M.Sc.
Gesundheitscampus Bad Kötzting der Technischen Hochschule Deggendorf
Lehrgebiet Gesundheitsförderung und Prävention
c/o Müllerstr. 7
93444 Bad Kötzting
erich.wuehr@th-deg.de
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